· Essay(2)/Essay(3)
Die gegebene Differenzierung ist an sehr allgemeinen Merkmalen der Medien orientiert. Andere Differenzierungen, so z.B. aus Sicht von Autoren, im Hinblick auf die literarische Sprache oder auf soziale Interaktion sind ohne weiteres möglich. Im Rahmen eines zu gebenden Überblicks war mir ein Ansatz im Vergleich mit Schriftmedien der Geeignetste. Netzliteratur zu sein, ist für ein Werk aber noch keine wertende Auszeichnung. Eine produktiv eingebrachte mediale Technik hat Einfluss auf die Gestalt und Ausprägung, auch in der oralen oder der Bücher schreibenden und lesenden Tradition, Zuordnungen führen jedoch nicht zu mehr als zu einer Sortierung. Eine Frage nach 'guter' oder 'schlechter' Literatur ist nicht mittels einer Mediendifferenzierung zu beantworten. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine mögliche Fehleinschätzung hinweisen, die mit Rücksicht auf eine öffentliche Etablierung von Netzliteratur und -kunst kontraproduktiv ist, bestenfalls als spaßig bezeichnet werden kann. Sich selber als Avantgarde zu sehen und den Code zum neuen künstlerischen Material zu erheben, kann nicht mehr als eine Browserkompatibilität erzeugen. Künstlerisches Material (Sprache, Bild) und Werkzeug (Code) wären verwechselt. Netzliteratur hat aber etwas Spezielles, sinnlich als auch strukturell, das im deutschsprachigen Raum mehr Aufmerksamkeit verdient, von Lesern als auch Kritikern. |
||||
× | KRITIKASTER | × |